Das Wort „Mobbing“ selbst hat sich aus dem Englischen (Mob = Pöbel/anpöbeln) entwickelt und bezeichnet heute ein soziales Phänomen, das zuvor mit Worten wie schikanieren, jemanden fertigmachen oder hänseln beschrieben wurde. Ein Vorteil der Bezeichnung ist, dass damit verbale (z.B. Verspotten), physische (z.B. Schlagen) und psychische (z.B. Ignorieren) Angriffe erfasst werden können.
Mobbing ist viel mehr als nur jemanden hin und wieder hänseln, mit jemandem raufen oder andere ärgern. Von Mobbing spricht man, wenn jemand an einer anderen Person wiederholt und über längere Zeit herabsetzende und ausgrenzende Handlungen, ob verbal oder körperlich, verübt bzw. wenn man jemanden per E-Mail, Textnachricht oder im Netz schikaniert.
Es gibt mindestens eine/n Betroffenen und einen(r) Täter*in zwischen denen ein Kräfteungleichgewicht herrscht. Der/Die Betroffen(e) ist dem/der Täter*in unterlegen..2 Was könnte auf Mobbing hinweisen?
Nachfolgende Anzeichen können auf Mobbing hinweisen:
- die Kleidung ist mehrfach zerrissen
- Taschengeld reicht nicht mehr aus
- ständig fehlendes Schulmaterial oder andere fehlende Dinge
- ständige blaue Flecken, häufige Bauch- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Alpträume, Bettnässen (psychosomatische Symptomatik)
- keine Lust mehr in die Schule zu gehen (Schulvermeidung) bzw. lange Umwege gehen
- schulischer Leistungsabfall
- Rückzug und weinen
- aggressives Verhalten gegenüber Anderen
- Suizidgedanken oder ausgeführter Suizid
- Freundschaften verändern sich, Verhaltensänderung, Vernachlässigung von Freizeitaktivitäten, Rückzug in virtuelle Welten1 Wann spricht man von Cybermobbing?
Was ist Cybermobbing?
Cybermobbing ist eine Sonderform des Mobbings und weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf, es bedient sich lediglich anderer Methoden.
Die Täter*innen nutzen Internet- und Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren der Betroffenen.
Hierzu zählen im Internet:
- Online-Communities
- Chats (Chatrooms, Instant Messenger)
- Diskussionsforen
- Gästebücher und Boards
- Video- und Fotoplattformen
- Websites und andere Anwendungen
Smartphone werden für Mobbingaktivitäten genutzt, um die Betroffenen über soziale Netzwerke, mit Anrufen, Textnachrichten, MMS oder E-Mails zu tyrannisieren. Die multimediale Ausstattung der Mobiltelefone mit Foto- und Videokamera, Sprachaufzeichnungsmöglichkeit und Internetzugang gibt jungen Menschen im Kontext des Mobbings leicht nutzbare Technologien an die Hand.
Beim Cybermobbing können die Täter*innen anonym agieren. Ihre Aktivitäten erfordern keinen direkten Kontakt zu den Betroffenden. Bei öffentlichen Attacken im Internet können die Täter*innen zudem ein großes Publikum finden. Tausende Menschen können die Taten verfolgen, sie kommentieren oder Angriffe können 24/7 erfolgen.
Die veröffentlichten Texte, Fotos oder Videos werden durch andere Personen weiterverbreitet und somit weiteren Menschen zugänglich gemacht. Umfang und Auswirkungen der Veröffentlichungen zum Nachteil des Opfers sind somit weder zu steuern, noch sind sie überschaubar.
Da das Internet nichts vergisst, also selbst gelöschte Inhalte immer wieder auftauchen können, ist es möglich, dass das Opfer selbst nach einer Beendigung des Konfliktes mit dem/der Täter*in immer wieder mit den Veröffentlichungen konfrontiert wird.